Ein Ort aus dem Gedächtnis, Spuren gibt es kaum. Noch ein Jahr zuvor befanden sich auf der friedlichen Waldlichtung eine Scheune, ein See, Kühe, ein hoher Militärzaun, Übertragungstechnik - alles künstlich angelegt. Langsam folgen wir den Protagonisten in das Dickicht aus Erinnerungen, hinein in ihre Erfahrungen aus der Zeit eines medial konstruierten Gruppen-Experiments - gelenkt von einer unsichtbaren Kraft hinter dem Zaun. Der Film rekonstruiert die damals gefilmten Alltagssituationen auf dem Gelände; dabei entsteht ein Wechselspiel aus Kamera, Schauspielern, Regisseurinnen und Akteuren. Die Schnittmenge aus tatsächlich gelebter und kapitalistisch entworfener Utopie wird untersucht. Klare Grenzen verschwimmen; wer bekleidete damals welche Rolle und wer bestimmt die Regeln jetzt? Wo in dem komplexen Gewirr aus Beobachtung, Inszenierung, Reinszenierung und erneutem Filmereignis befindet sich die Realität?

Letztes Jahr in Utopia stellt die Frage nach Rollenverteilung, Machtverhältnissen und Verantwortung. Was bedeutet Chancengleichheit auf der universellen Suche nach Glück - gibt es noch Hoffnung auf Utopia?